Spezialseiten > Berichte
Chäserrugg Bergtour 03. September 2025
Walenstadtberg, Stauffacher, 756 müM, 08:35 Uhr. Ein kleines Grüppchen Naturfreunde macht sich auf den Weg. Das Ziel, der 2'261 Meter hohe Chäserrugg, liegt satte 1'505 Höhenmeter über ihnen. Munter plaudernd steigen die Männer vorneweg, in Gedanken versunken die Frauen hinterher. Steil und von den vergangenen Regentagen «schlipfrig» führt der Weg bergauf. Im Wald ist es feucht und schattig. Trotz der morgendlichen Kühle bricht bald allen der Schweiss aus. Ein erster Höhepunkt sind die Alpenveilchen. Der Waldboden ist übersät mit ihren pinkfarbenen Blüten und den schön gemusterten Blättern; eine spätsommerliche Augenweide.
Nach weniger als 2 Stunden sind die ersten 700 Höhenmeter geschafft und die Gruppe trifft auf der Sonnenterrasse der Alp Tschingla, 1'529 müM, ein. Zweiter Höhepunkt: eine überwältigende Aussicht über den Walensee und den Alpenkranz. Wer kennt die Gipfel, nennt die Namen? In der «gmögigen» Alpwirtschaft wird ausgiebig Rast gemacht.
Nach kurzer Diskussion entscheidet sich der Tourenleiter für die längere rote Route, der direkten blauen wird angesichts der doch eher rutschigen Verhältnisse nicht getraut. Nach kurzem beschaulichem Abstieg auf einem Alpsträsschen geht es wieder rassig hoch zum Chammsässli auf 1’744 müM. Ein faszinierender Blick geht hoch zur steilen Südwand des Zustollen. Kletterer sind heute keine unterwegs.
In ansteigender Traverse geht es rechts hinüber zum Valsloch und zum versteckten Einstieg in die imposante Schlucht. Wurde der Aufstieg bis anhin als steil empfunden? Jetzt geht es erst richtig los. Das Grüpplein kämpft sich über hohe Kalktritte, Grasbüschel und nasse Erde hoch. Jetzt fängt es auch noch leicht zu regnen an. Und hier, mitten im unwegsamen Aufstieg, umringt von steilen Kalkwänden der nächste Höhepunkt. Rund um die Gruppe setzen sich braune Steine in Bewegung und fliehen als riesige Steinbockherde über Gras und Kalkflanken die Runse hinunter, aufgeschreckt von einem Gleitschirm. Immer wieder tauchen im weiteren Aufstieg behornte Köpfe aus dem hohen Gras auf.
Mit jugendlichem Schritt die einen, bedeutend langsamer und mit Pausen die anderen, erreichen schlussendlich alle das Joch, den Chäserrugg und das ersehnte Gipfelrestaurant. Aber noch ist die Tour nicht zu Ende. Ausser einer Teilnehmerin nehmen alle den Abstieg zum Iltios unter die Füsse. Dort setzt sich die ganze Gruppe, nach gelöschtem Durst, dankbar in die Iltios Bahn und in Unterwasser ins Postauto.
Ein Dankeschön dem Tourenleiter für diese aussergewöhnliche, interessante und schöne Tour.
05. September 2025 · Bericht: Erika Senn · Tourenleiter: Manfred Kipfer
Mobile: Für weitere Bilder wischen ⇆