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Da
sehr wenig Schnee liegt, müssen wir um die hervorstehenden Felsbrocken
fahren/rutschen.Wir kleben unsere Felle an und gleiten über die riesige
weisse Fläche, dem Piz Sardona entgegen. Oben auf dem Gipfelhang liegt
nicht viel Schnee. Die grossen Windverfrachtungen haben den Schnee wohl
im Glarnerland abgeladen. Hans und Hedwig benutzen den Sommerweg,
die anderen erreichen ihr Skidepot mit ein paar zusätzliche Spitzkehren.
Vom Süden ziehen grosse Wolken auf. Eine lange Schräghangpassage
mit grossen Stockeinsätzen, bringen uns über die weite Ebene
und schon sind wir im "pflotschigen" Skigebiet von Flims. Ein schmaler
Streifen Kunstschnee, ermöglicht uns die Abfahrt bis zur Seilbahnstation.
Unsere erhitzten Köpfe kühlen wir auf der Hotelterrasse mit Bier,
Eis, Tee, usw.
Wir
finden unser Hotel "Valserhof" direkt oberhalb Vals. Marcel verteilt die
Zimmerschlüssel und hat dabei nur ein kleines Problem: Wer teilt das
eine Doppelzimmer mit wem?
Sonntag, 17. März, Fanellhorn
3123.6 m, oder Wissgrätli 2866 m
Die ganze Gruppe, Irma und Wädi Hess,
Hans Hugentobler, Thea und Manfred Kipfer, Silvia Sahli, Margrit Heitz,
Elisabeth
Zollinger, Hedwig Egli und Marcel Meier,
wartet um 05:15 wie bestellt und nicht abgeholt im Korridor vor dem Restaurant
auf den "Zmorge". Der Wirt kommt und kommt nicht. Da nützt
das beste Handy und das Klopfen vor der "Privat"-Türe gar nichts.
Marcel meint, wir sollen noch etwas weiter schlafen. Vor sechs Uhr fährt
ein Auto vor. Er hatte seinen Wecker falsch gestellt.
Mit Hilfe unserer Frauen, wird das Frühstück
doch noch recht schnell aufgetischt.
Das Lichtsignal vor der Tunneleinfahrt
wechselt rasch auf Grün. Nun folgt für die Fahrer ein kleines
Kunststück, um das Auto in den tiefen, eisigen Rillen lenken zu können.
Kontrolle der LVS und los geht’s. Dort
wo die Sonne schon lacht und wärmt, ist Pause angesagt. Theas erste
Opfer kommen! Drei Männer auf einem kurzen, flachen Teilstück,
fellen mit Steighilfe auf höchster Stufe. Dies setzt einige
kecke Sprüche ab.
Das Gelände wird steiler. Das stört
aber Thea nicht im geringsten. Sie ist voller Energie und übernimmt
die Führung. Nur, das Tempo ist für die Elite bestimmt!
Auf dem "Pässli" zweigen die einen rechts auf das Wissgrätli
ab und Marcel, Hans, Silvia, Margrit und Hedwig passieren einen langen
Schräghang. Endlich, die
Anstrengung hat sich mit einer wunderschönen Rundsicht gelohnt. Und
jetzt sind doch die Drei , die wir auf dem "Pässli" überholt
haben, noch vor uns auf dem Gipfel! Bei ihnen erkundigt sich Marcel für
die Abfahrt. Erstaunlich gut ist sie, die steile Westabfahrt.
Irgendwo in der weissen Arena treffen
wir unsere "Gspänli" wieder. Auf der Terrasse des Restaurantes
Zerfreilastausee, testen wir die feinen Köstlichkeiten.
Das Nachtessen ist gut. Der Wirt entschuldigt
sich für den Faux Pas von heute Morgen.
Montag, 18. März 02, Frunthorn
3030 m
Wir
stehen eine Stunde später auf, d. h. wir bekommen unser Frühstück
wieder um sechs Uhr. Ausgangspunkt ist der Zerfreilastausee. Die Staumauer
ist Schnee bedeckt. Erst später müssen
wir unsere Skis 5 Minuten lang tragen. Marcel findet immer wieder Schneeflecken.
Jetzt, an der warmen Sonne, werden nicht nur Jacken ausgezogen, sondern
auch die zu warmen langen Unterhosen. Solche Sujets lässt sich Thea
nicht entgehen. Sie knipst! Später, auf einem Band, lassen wir während
der Pause Leibchen trocknen. Nach diversen Felsstufen, erreichen wir nach
ca. 3 Std. den Frunthorngipfel. Ohne Rücksicht auf den kalten Wind,
zieht sich Margrit um. Wir bleiben nicht lange sitzen, da bereits der Rest
unserer Gruppe eintrifft. Super, jetzt findet Marcel sogar
Sulzschnee! Um die Mittagszeit sind wir wieder in der "Beiz" am Zerfreilastausee. Vor
dem Hotel zeigt uns Thea Dehnungsübungen, die eine lustige Stimmung
auslösen. Nach einem kleinen Apéro, werden
wir aus Peters Küche verwöhnt.
Dienstag, 19. März 02, Ampervreilhorn
(Versuch), Thermalbad. Die Sterne strahlten noch am Himmel, als
Marcel uns weckte. Aber wo haben sie sich bei Morgenanbruch versteckt? Der Bauer im Dorf schüttelt den Kopf,
als er uns losmarschieren sieht. Die Schneeflecken passen nicht überall
zusammen, somit tragen wir stellenweise unsere Skis. Bei einer Hütte
mit Vordach wird gerastet. Es nieselt aus den tiefhängenden Wolken.
Marcel muss spuren und Thea löst ab. Nebst der Wärme, ist inzwischen
auch die Sicht schlecht geworden. Es kleben die Felle, aber es klebt auch
der Schnee. Nur wenige Höhenmeter bis zum Hohbühl auf 2462,2
m wären noch zu bewältigen. Wir kehren um. Die Skis gleiten äusserst
schlecht. Beim gleichen Unterstand schalten wir nochmals einen Halt ein.
Beim letzten Hang liegt für uns gerade
noch ein wenig Schnee.
Zum Trocknen unserer nassen Utensilien,
nehmen wir auch die Heizung und die Sauna in Beschlag.
Etwas
faul sind wir schon! Die einen fahren mit dem Auto zum Thermalbad. Da warten
nicht Marcels Stärke ist, wollte er ohne seine drei Begleiter losfahren!
Zuerst genehmigen wir uns einen Drink
und etwas zum Knabbern in der in Blau eingerichteten, grossen Hotelbar.
Von aussen ist das Bad ja keine Augenweide,
dafür fühlt man sich in den verschiedenen Bädern sofort
wohl.
Vor dem Nachtessen üben wir uns in
der Fingerakrobatik. Bis alle im Restaurant den einen Trick beherrschen,
gibt es viel zu lachen. Eine Frau aus Deutschland zeigt uns weitere
Kunststücke.
Mittwoch, 20. März 02, Wanderung
zum Zerfreilastausee 1850 m
Ausschlafen
ist angesagt, wir essen um acht Uhr unser Frühstück. Jetzt gibt
es sogar Yoghurt und Dreiminuten Eier.
Ein Blick aus dem Fenster sagt uns, dass
die Prognosen nicht stimmen. Zwar hat es in der Nacht geregnet und nun
scheint die Sonne! Auf der Wanderung geht’s Richtung Leis, Frunt bis zum
Zervreilasee. Silvia ist glücklich. Sie konnte von Peter ein paar
Wanderschuhe ausleihen. Die Lederstiefel von Margrit haben den einzelnen
Schneeresten und Pfützen
nicht ganz stand halten können. Auf der Restaurantterrasse Zerfreilastausee,
lassen sich Hans und Marcel mit dem Wintermenü 1 oder 2 verwöhnen.
Ebenso schmackhaft sind auch die Suppen und Salate. Eine weitere Spezialität
ist der leckere Heidelbeerkuchen mit Schlagrahm sowie der Kaffee "Enzian".
Es ist zu schön um mit dem Bus nach
Vals zu fahren. Wir wandern somit ins Dorf hinunter. Der Weg ist sehr schön,
da er nur kurze Passagen der Strasse entlang führt. Immerhin sind
wir heute auch ohne Skis ca. 5 Std. unterwegs gewesen.
Margrit
leitet heute das Turnen. Da macht nun auch Manfred mit.
Donnerstag, 21. März 02, Furggeltihorn
3043m
06:15 Uhr Start ab Parkplatz Zerfreilastausee.
Auf der Höhe der Kapelle nehmen wir die Felle ab. Bis zur Brücke
fahren wir auf der Strasse leicht abwärts. Ski tragen und Felle aufziehen.
Jetzt werden wir von einem herannahenden Pistenfahrzeug und einem Schneescooter
gestört. Hans versinkt knietief am Strassenrand. Marcel kämpft
und wühlt beim Spuren den ersten Steilhang hinauf. Der Schnee ist
nicht durchgefroren. Es ist warm, aber dank der wechselnden Bewölkung,
bleibt die Schneedecke weiter oben in Takt. Schauen wir talauswärts,
sehen wir schwarze Wolken. So sind wir mit unserem Wolken-/Sonnenspiel
alleweil zufrieden. Obwohl der lange Anstieg recht flach ist, hat
Thea ihre Harscheisen immer noch auf den Skis! Hans übernimmt
das Spuren und hat das bestens im Griff. Erst auf dem Rückweg können
wir die schön gezogene Linie bewundern.
Hans und Marcel geraten auf felsigen Untergrund.
Dann tönt es: "tragt die Skis". Nur wenige Meter bis zum Gipfel des
Furggeltihorn sind noch zu bewältigen. Irma, Wädi, Thea, Elisabeth
und Hedwig bleiben kurz unterhalb des Gipfels stehen. Wir trauen dem Hang
nicht recht. Irma fährt ganz sachte in der Spur hinunter und wir folgen
einzeln nach.
Den Hauptgipfel können wir von unserem
Rastplatz nicht einsehen. Plötzlich erkennen wir jedoch den abfahrenden
Marcel an seinem Fahrstil. Es scheint sehr steil zu sein. Silvia, Margrit,
Hans und Manfred fahren den Hang einzeln herunter. Marcel konnte als erster
den Felsvorsprung nicht sehen und ist im tiefen Schnee stecken geblieben.
Silvia bringt im den Ski. Auf dem für uns unerwartet guten Sulzschnee, fahren wir die schönsten Schwünge.
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Ich wollte Marcel gerade etwas über
meine Skischuhe berichten und schon lag ich Kopfüber im "Pflotsch".
Danke für die Hilfe zum Aufstehen. Aus reiner Sympathie stürzt
Thea auch gleich. Marcel fährt immer voraus und hat sicher nicht den
optimalen Schlusshang erwischt. Irgendwo löst er eine Nassschneelawine
aus. Wir fahren sehr vorsichtig mit Stemmbogen oder Spitzkehren bis zur
Strasse. Jetzt gilt es, mit Stockeinsätzen bis zur Canaltal-Brücke
zu gelangen. Auf
der anderen Seeseite, führt der Weg wenige Höhenmeter bis
zur Kapelle hinauf.
Jetzt kommen die beiden stinkenden Fahrzeuge
wieder. Thea ganz keck macht Winke Winke und der Fahrer auf dem Scooter
nimmt sie mit. Es ist der Hüttenwart der Lentahütte.
Auf der Terrasse verweilen wir nur kurze
Zeit. Für 13:30 Uhr hat uns unser Hotelier einen Besuchstermin beim
Zerfreilastausee Kraftwerk organisiert. Wir besichtigen hier die 150 m
hohe, am Fusse 30 m und am Kronenrand 5 m breite Staumauer.
Freitag, 22. März, Schlechtwetterprogramm
Natürlich steht die Valserwasserabfüllerei
auch auf unserem Programm.
Im Thermalbad sind wir um 12 Uhr angemeldet.
Im Aussenbad zeigt uns Thea schöne Rückenwirbellockerungsübungen.
Wir haben viel Fun. Nur dem Badmeister passt dies nicht, als er die farbigen
"Würmer" im Wasser sieht!
Eigentlich wollten wir in der Hotelbar
nur einen Antipasti-Teller bestellen. Doch ist alles ausverkauft. Mit viel
Charme organisiert Manfred beim Kellner einen Flaschenöffner für
unseren Hotelier Peter. Diesen lässt Thea in einem anderen Geschäft
schön verpacken. Elisabeth besorgt für unseren Tourenleiter "Rotkäppchen"
eine neue schöne rote Mütze. Marcel freut sich sehr darüber.
Heute sind Lockerungsübungen im Restaurant
angesagt. Thea hat sich etwas Besonderes ausgedacht. Am Schluss dieses
Exkurses war Erwachen und Aufstehen erforderlich!
Samstag, 23. März, Heimreise
So kennen wir Vals gar nicht. Eine weisse
Schneeschicht liegt über dem ganzen Dorf. Berge sehen wir keine. Wir fahren direkt
nach Hause, d. h. mit einem Stopp in der Raststätte Glarnerland.
Wir genossen eine schöne, erlebnisreiche
Tourenwoche. Dazu beigetragen haben alle. Hier richtet sich das Dankeschön
an die ganze Gruppe.
Riniken den, 2. April 2002 Hedwig
Egli
Fotos
Hedwig und Thea
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