SAC Hörnli

Tourenbericht 

  

Tourenleiter:
Marcel Meier

Teilnehmer:
Hedi Egli
Silvia Sahli
Hans Hugentobler
Margrit Heitz
Elisabeth Zollinger 
Irma Hess
Walter Hess
Thea Kipfer 
Manfred Kipfer 

Vals-Skitourenwoche

16. bis 23. März 2002

Samstag, 16. März, Piz Sardona 3055,8 m / Vals
Sechs Uhr Treffpunkt bei Manfred und Thea Kipfer. Es fängt ja gut an!  Marcel und ich sind bereits eine Viertelstunde verspätet in Mönchaltorf bei Hans eingetrudelt. Zum Glück gibt es das Handy. So kann Thea die Wartenden bei guter Laune halten.
Mit drei Autos fahren wir nach Flims. Im Café wollen sie uns nicht bewirten. Im Hotel nebenan bekommen wir unsere Gipfeli/Brötli, Kaffee etc. 
Mit drei Sektionen Seilbahnhilfe sind wir schnell auf dem Cassonsgrat.Dort konnten die einen bereits die ersten Steinböcke beobachten. 

 

Da sehr wenig Schnee liegt, müssen wir um die hervorstehenden Felsbrocken fahren/rutschen.Wir kleben unsere Felle an und gleiten über die riesige weisse Fläche, dem Piz Sardona entgegen. Oben auf dem Gipfelhang liegt nicht viel Schnee. Die grossen Windverfrachtungen haben den Schnee wohl im Glarnerland abgeladen.  Hans und Hedwig benutzen den Sommerweg, die anderen erreichen ihr Skidepot mit ein paar zusätzliche Spitzkehren. Vom Süden ziehen grosse Wolken auf. Eine lange Schräghangpassage mit grossen Stockeinsätzen, bringen uns über die weite Ebene und schon sind wir im "pflotschigen" Skigebiet von Flims.  Ein schmaler Streifen Kunstschnee, ermöglicht uns die Abfahrt bis zur Seilbahnstation.  Unsere erhitzten Köpfe kühlen wir auf der Hotelterrasse mit Bier, Eis, Tee, usw. 

Wir finden unser Hotel "Valserhof" direkt oberhalb Vals. Marcel verteilt die Zimmerschlüssel und hat dabei nur ein kleines Problem: Wer teilt das eine Doppelzimmer mit wem? 

Sonntag, 17. März, Fanellhorn 3123.6 m, oder Wissgrätli 2866 m
Die ganze Gruppe, Irma und Wädi Hess, Hans Hugentobler, Thea und Manfred Kipfer, Silvia Sahli, Margrit Heitz, Elisabeth 
Zollinger, Hedwig Egli und Marcel Meier, wartet um 05:15 wie bestellt und nicht abgeholt im Korridor vor dem Restaurant auf den  "Zmorge". Der Wirt kommt und kommt nicht. Da nützt das beste Handy und das Klopfen vor der "Privat"-Türe gar nichts. Marcel meint, wir sollen noch etwas weiter schlafen. Vor sechs Uhr fährt ein Auto vor.  Er hatte seinen Wecker falsch gestellt. 
Mit Hilfe unserer Frauen, wird das Frühstück doch noch recht schnell aufgetischt. 
Das Lichtsignal vor der Tunneleinfahrt wechselt rasch auf Grün. Nun folgt für die Fahrer ein kleines Kunststück, um das Auto in den tiefen, eisigen Rillen lenken zu können. 
Kontrolle der LVS und los geht’s. Dort wo die Sonne schon lacht und wärmt, ist Pause angesagt. Theas erste  Opfer kommen!  Drei Männer auf einem kurzen, flachen Teilstück, fellen mit Steighilfe auf höchster Stufe.  Dies setzt einige kecke Sprüche ab.
Das Gelände wird steiler. Das stört aber Thea nicht im geringsten. Sie ist voller Energie und übernimmt die Führung.  Nur, das Tempo ist für die Elite bestimmt!  Auf dem "Pässli" zweigen die einen rechts auf das Wissgrätli ab und Marcel, Hans, Silvia, Margrit und Hedwig passieren einen langen Schräghang. Endlich, die Anstrengung hat sich mit einer wunderschönen Rundsicht gelohnt. Und jetzt sind doch die Drei , die wir  auf dem "Pässli" überholt haben, noch vor uns auf dem Gipfel! Bei ihnen erkundigt sich Marcel für die Abfahrt. Erstaunlich gut ist sie, die steile Westabfahrt. 
Irgendwo in der weissen Arena treffen wir unsere  "Gspänli" wieder. Auf der Terrasse des Restaurantes Zerfreilastausee, testen wir die feinen Köstlichkeiten. 
Das Nachtessen ist gut. Der Wirt entschuldigt sich für den Faux Pas von heute Morgen.

Montag, 18. März 02, Frunthorn 3030 m
Wir stehen eine Stunde später auf, d. h. wir bekommen unser Frühstück wieder um sechs Uhr. Ausgangspunkt ist der Zerfreilastausee. Die Staumauer ist Schnee bedeckt. Erst später müssen wir unsere Skis 5 Minuten lang tragen. Marcel findet immer wieder Schneeflecken. Jetzt, an der warmen Sonne, werden nicht nur Jacken ausgezogen, sondern auch die zu warmen langen Unterhosen. Solche Sujets lässt sich Thea nicht entgehen. Sie knipst! Später, auf einem Band, lassen wir während der Pause Leibchen trocknen. Nach diversen Felsstufen, erreichen wir nach ca. 3 Std. den Frunthorngipfel. Ohne Rücksicht auf den kalten Wind, zieht sich Margrit um. Wir bleiben nicht lange sitzen, da bereits der Rest unserer Gruppe eintrifft.  Super, jetzt findet Marcel sogar  Sulzschnee! Um die Mittagszeit sind wir wieder in der "Beiz" am Zerfreilastausee.  Vor dem Hotel zeigt uns Thea Dehnungsübungen, die eine lustige Stimmung auslösen.  Nach einem kleinen Apéro, werden wir aus Peters Küche verwöhnt. 

Dienstag, 19. März 02, Ampervreilhorn (Versuch), Thermalbad. Die Sterne strahlten noch am Himmel, als Marcel uns weckte. Aber wo haben sie sich bei Morgenanbruch versteckt?  Der Bauer im Dorf schüttelt den Kopf, als er uns losmarschieren sieht. Die Schneeflecken passen nicht überall zusammen, somit tragen wir stellenweise unsere Skis. Bei einer Hütte mit Vordach wird gerastet. Es nieselt aus den tiefhängenden Wolken. Marcel muss spuren und Thea löst ab. Nebst der Wärme, ist inzwischen auch die Sicht schlecht geworden. Es kleben die Felle, aber es klebt auch der Schnee. Nur wenige Höhenmeter bis zum Hohbühl auf 2462,2 m wären noch zu bewältigen. Wir kehren um. Die Skis gleiten äusserst schlecht. Beim gleichen Unterstand schalten wir nochmals einen Halt ein.
Beim letzten Hang liegt für uns gerade noch ein wenig Schnee.
Zum Trocknen unserer nassen Utensilien, nehmen wir auch die Heizung und die Sauna in Beschlag. 
Etwas faul sind wir schon! Die einen fahren mit dem Auto zum Thermalbad. Da warten nicht Marcels Stärke ist, wollte er ohne seine drei Begleiter losfahren! 
Zuerst genehmigen wir uns einen Drink und etwas zum Knabbern in der in Blau eingerichteten, grossen Hotelbar. 
Von aussen ist das Bad ja keine Augenweide, dafür fühlt man sich in den verschiedenen Bädern sofort wohl.

Vor dem Nachtessen üben wir uns in der Fingerakrobatik. Bis alle im Restaurant den einen Trick beherrschen, gibt es viel zu lachen.  Eine Frau aus Deutschland zeigt uns weitere Kunststücke. 

Mittwoch, 20. März 02, Wanderung zum Zerfreilastausee 1850 m
Ausschlafen ist angesagt, wir essen um acht Uhr unser Frühstück. Jetzt gibt es sogar Yoghurt und Dreiminuten Eier. 
Ein Blick aus dem Fenster sagt uns, dass die Prognosen nicht stimmen. Zwar hat es in der Nacht geregnet und nun scheint die Sonne! Auf der Wanderung geht’s Richtung Leis, Frunt bis zum Zervreilasee. Silvia ist glücklich. Sie konnte von Peter ein paar Wanderschuhe ausleihen. Die Lederstiefel von Margrit haben den einzelnen Schneeresten und Pfützen nicht ganz stand halten können. Auf der Restaurantterrasse Zerfreilastausee, lassen sich Hans und Marcel mit dem Wintermenü 1 oder 2 verwöhnen. Ebenso schmackhaft sind auch die Suppen und Salate. Eine weitere Spezialität ist der leckere Heidelbeerkuchen mit Schlagrahm sowie der Kaffee "Enzian".
Es ist zu schön um mit dem Bus nach Vals zu fahren. Wir wandern somit ins Dorf hinunter. Der Weg ist sehr schön, da er nur kurze Passagen der Strasse entlang führt. Immerhin sind wir heute auch ohne Skis ca. 5 Std. unterwegs gewesen.

Margrit leitet heute das Turnen. Da macht nun auch Manfred mit. 

Donnerstag, 21. März 02, Furggeltihorn 3043m

06:15 Uhr Start ab Parkplatz Zerfreilastausee. Auf der Höhe der Kapelle nehmen wir die Felle ab. Bis zur Brücke fahren wir auf der Strasse leicht abwärts. Ski tragen und Felle aufziehen. Jetzt werden wir von einem herannahenden Pistenfahrzeug und einem Schneescooter gestört. Hans versinkt knietief am Strassenrand. Marcel kämpft und wühlt beim Spuren den ersten Steilhang hinauf. Der Schnee ist nicht durchgefroren. Es ist warm, aber dank der wechselnden Bewölkung, bleibt die Schneedecke weiter oben in Takt. Schauen wir talauswärts, sehen wir schwarze Wolken. So sind wir mit unserem Wolken-/Sonnenspiel alleweil zufrieden.  Obwohl der lange Anstieg recht flach ist, hat Thea ihre Harscheisen immer noch auf den Skis!  Hans übernimmt das Spuren und hat das bestens im Griff. Erst auf dem Rückweg können wir die schön gezogene Linie bewundern. 
Hans und Marcel geraten auf felsigen Untergrund. Dann tönt es: "tragt die Skis". Nur wenige Meter bis zum Gipfel des Furggeltihorn sind noch zu bewältigen. Irma, Wädi, Thea, Elisabeth und Hedwig bleiben kurz unterhalb des Gipfels stehen. Wir trauen dem Hang nicht recht. Irma fährt ganz sachte in der Spur hinunter und wir folgen einzeln nach. 
Den Hauptgipfel können wir von unserem Rastplatz nicht einsehen. Plötzlich erkennen wir jedoch den abfahrenden Marcel an seinem Fahrstil. Es scheint sehr steil zu sein. Silvia, Margrit, Hans und Manfred fahren den Hang einzeln herunter. Marcel konnte als erster den Felsvorsprung nicht sehen und ist im tiefen Schnee stecken geblieben. Silvia bringt im den Ski. Auf dem für uns  unerwartet guten Sulzschnee, fahren wir die schönsten Schwünge.

Ich wollte Marcel gerade etwas über meine Skischuhe berichten und schon lag ich Kopfüber im "Pflotsch". Danke für die Hilfe zum Aufstehen. Aus reiner Sympathie stürzt Thea auch gleich. Marcel fährt immer voraus und hat sicher nicht den optimalen Schlusshang erwischt. Irgendwo löst er eine Nassschneelawine aus. Wir fahren sehr vorsichtig mit Stemmbogen oder Spitzkehren bis zur Strasse.  Jetzt gilt es, mit Stockeinsätzen bis zur Canaltal-Brücke zu gelangen. Auf der anderen Seeseite, führt der Weg  wenige Höhenmeter bis zur Kapelle hinauf. 
Jetzt kommen die beiden stinkenden Fahrzeuge wieder. Thea ganz keck macht Winke Winke und der Fahrer auf dem Scooter nimmt sie mit. Es ist der Hüttenwart der Lentahütte. 
Auf der Terrasse verweilen wir nur kurze Zeit. Für 13:30 Uhr hat uns unser Hotelier einen Besuchstermin beim Zerfreilastausee Kraftwerk organisiert. Wir besichtigen hier die 150 m hohe, am Fusse 30 m und am Kronenrand 5 m breite Staumauer. 

Freitag, 22. März, Schlechtwetterprogramm
Natürlich steht die Valserwasserabfüllerei auch auf unserem Programm. 
Im Thermalbad sind wir um 12 Uhr angemeldet. Im Aussenbad zeigt uns Thea schöne Rückenwirbellockerungsübungen. Wir haben viel Fun. Nur dem Badmeister passt dies nicht, als er die farbigen "Würmer" im Wasser sieht!
Eigentlich wollten wir in der Hotelbar nur einen Antipasti-Teller bestellen. Doch ist alles ausverkauft. Mit viel Charme organisiert Manfred beim Kellner einen Flaschenöffner für unseren Hotelier Peter. Diesen lässt Thea in einem anderen Geschäft schön verpacken. Elisabeth besorgt für unseren Tourenleiter "Rotkäppchen"  eine neue schöne rote Mütze. Marcel freut sich sehr darüber.
Heute sind Lockerungsübungen im Restaurant angesagt. Thea hat sich etwas Besonderes ausgedacht. Am Schluss dieses Exkurses war Erwachen und Aufstehen erforderlich! 

Samstag, 23. März, Heimreise
So kennen wir Vals gar nicht. Eine weisse Schneeschicht liegt über dem ganzen Dorf.  Berge sehen wir keine. Wir fahren direkt nach Hause, d. h. mit einem Stopp in der Raststätte Glarnerland.
Wir genossen eine schöne, erlebnisreiche Tourenwoche. Dazu beigetragen haben alle.  Hier richtet sich das Dankeschön an die ganze Gruppe. 
Riniken den, 2. April 2002

Hedwig Egli  


Fotos

Hedwig und Thea